Der traditionelle Regattabericht des Trainers:

Liebe Ruderkameraden/innen,

am vergangenen Wochenende ging es zur ersten echten Bewährungsprobe für unsere junge Rennmannschaft. Bei der "Oberrheinischen Frühregatta" ist zu Beginn der Rudersaison so ziemlich alles vetreten was Rudern kann und sich für die Saison vorbereitet hat. Demzufolge ist das Niveau auf dieser Regatta ziemlich hoch und dort hoch oben hängen auch die Trauben des Sieges und sind nicht so einfach zu pflücken.

 

Den Anfang der Regatta aus Darmstädter Sicht machte unser Robin im Junior-Einer B (15/16 J), der vom starken Auftritt seiner Gegner sichtlich überrascht war. Vom Start an an letzte Position gerutscht, gelang es ihm nur kurzzeitig, sich in das Feld hinein zu schieben. Dann machte ihm seine erkältungsgeschwächte Lunge zu schaffen und er musste Druck rausnehmen.

 

Dann ging es auch schon für unsere Jungen Lg. 96 über de Langstrecke 3000m mit Wende bei 1500m.

Hier starteten Dominik im Schwergewichts-Einer und Alexander im Leichtgewichts-Einer.

Dominik hatte es mit 21 Gegnern zu tun, die ihm teilweise noch unangenehm aus dem letzten Jahr in Erinnerung waren. Aber dieses Jahr wird es wohl anders werden.

Vom Start weg zog Dominik mit dem besten Rhythmus von allen gestarteten Booten los und schob sich mit konstanter Schlagzahl 31 an seine vorausfahrenden Gegner heran. Den ersten überholte er schon nach 800m. Auf den zweiten vor ihm fuhr er schon kurz vor der Wende auf und setzte zum Überholen an. Aber hier passierte das Malheur. Normalerweise muss der Überholte dem Überholer Platz machen und ihn ziehen lassen. Dieser Geselle aber machte Dominik an der Wende keinen Platz und so kollidierten beide mit den Skulls im Wendemanöver aneinander. Das kostete wertvolle ca. 10 -12 Sekunden.

Dominik schob nach der Befreiung wieder kräftig und rhythmisch los und machte wieder Boden gut - Aber... Am Ende fehlten ihm 7 Sekunden zum Sieg. Auf dem Rennprotokoll konnte man klar sehen, dass Dominik auf den Abschnitten ohne Wende ca. 4 Sekunden schneller war als der Sieger und nur im Abschnitt der Wende mit 14 Sekunden Rückstand klar langsamer war. So blieb es nur bei dem 2. Rang zeitgleich mit einem Ruderer aus Würzburg.

 

Sein Bruder Alexander startete ebenfalls gleich durch und zog in gewohnt kräftiger, langer Art durch. Bei der Wende überholte er geschickt in der "Innenkruve" einen Doppelvierer, der ihn kurz zuvor überholt hatte. Er belegte im Endergebnis einen ebenfalls hervorragenden 2. Platz von 12 Booten.

 

Dann gab es eine kleine Pause und danach das Rennen unserer leichten Junioren Tim und Florian, die es zusammen mit Germania Farnkfurt im Doppelvierer versuchten. Leider musste als Renngemeinschaft in der Leistrungsklasse 1 gestartet werden und man hatte es mit entsprechend starken Gegnern zu tun. Die Unterschiede des Kraftverlaufs im Wasser, waren noch recht groß, sodaß trotz tapferem Kampf nur der 5. Platz blieb. Hier muss noch etwas intensiver trainiert werden, wenn das Boot weiter gefahren weden soll.

 

Anschließend ging es für die 96er Jungen wieder ins Boot. Diesmal sollten sie über 1000m zeigen was im Darmstädter Nachwuchs steckt.

Dominik hatte nach der harten Langstrecke ziemliche Kopfschmerzen mit Übelkeit und wollte eigentlich gar nicht mehr an den Start.

Das gute Zureden seines Trainers wirkte aber schließlich doch und man einigte sich das Rennen nicht abzumelden und es einfach als Trainingsfahrt zu nehmen. Nach verhaltenem Start bei dem er etwas zurück lag, schob er aber kräftig weiter und an "fast" allen Gegnern vorbei. Der Letze, bzw. Erste, wollte sich aber dann doch nicht kriegen lassen und rettete sich vor Dominik ins Ziel, für den ein sehr guter 2. Platz der Lohn der Tapferkeit war.

 

Dann schlug die Stunde unserer Hessenmeister Alexander und Sebastian im leichten Jungen Doppelzweier. Die Langstrecke musste ausgelassen werden, da Sebastian erst am Freitag von einer Klassenfahrt zurück kam und die Wende nicht trainiert werden konnte. Über 1000m zeigten sie aber was in ihnen steckt. Vom Start weg zogen sie allen Gegnern davon und ließen ihnen nicht den Hauch einer Chance. Mit der besten Zeit beider Abteilungen und als einzige unter der 4-Minuten-Marke, beendeten sie das Rennen als überlegener Sieger. Das zweite Boot trudelte 15 Sekunden später ein...

 

Unsre beiden leichten Junioren B, Tim und Florian, stiegen am Nachmittag nochmal in den Doppelzweier und zeigten hier endlich das sie es besser können als sie es im Doppelvierer gezeigt haben. Sie schoben sich nach dem Start leicht in Führung und verteidigten diese gegen die ständigen Angriffe der Boote aus Hürth und Überlingen, die sich im Kampf um Platz 2 an unser Boot heranspurteten. Am Ende gab es am Siegersteg die Belohnung für diesen technisch und taktisch gut herausgefahrenen Sieg.

 

Und wo waren unsere "schweren Jungs"? Robin, Felix, und Jannik steckten in einem der beiden Auswahlachter aus Hessen. Gemeinsam mit ameraden aus Frankfurt, Limburg, Weilburg und Offenbach, schlugen sie sich im Achter tapfer gegen die Konkurrenz aus Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. In einem Rennen, bei dem es über die ganze Strecke von 1500m Bord-an-Bord ging, belegten unsere Jungs den guten 2. Platz hinter dem anderen Boot aus Hessen aber noch vor den beiden anderen Achtern.

Für den Sonntag sollten die Mannschaften dann anders verteilt werden um einen starken und einen "nicht ganz so starken" Achter zu bekommen. In der Trainerbesprechung wurde beschlossen, die Mannschaften nach PS - das heisst nach Ergometer-Leistung zu setzen. Unsere Jungs sind zwar schon ziemlich gut, aber andere waren auf dem Ergo eben besser. Daher fanden sich unsere dann im 2. Hessenboot wieder.

 

Am Sonntag ging es aber erst mal wieder für unseren Robin in den Einer. Etwas "wacher" ließ sich Robin diesmal nicht mehr am Start abhängen und hielt tapfer drauf. Aber am Ende ließ die Luft eben doch wieder nach und er belegte einen vierten Platz mit nur knapp 3 Sekunden Abstand zum 3.

 

Dominik war im Einer mit der Überzeugung gestartet, "es heute allen zu zeigen". Und das tat er dann auch recht eindrucksvoll, indem er seine Abteilung mit der zweitschnellsten Zeit aller Abteilungen und mit 10 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten gewann. Er hat im Hinblick auf einen Hessen-Titel und eine Teilnahme beim Bundesentscheid ein kräftiges Ausrufezeichen gesetzt.

 

Ebenso wie der leichte Doppelzweier mit Sebastian und Alexander. Sie blieben auch am Sonntag ungeschlagen und bezwangen hier den Sieger über die 3000m Langstrecke mit gut 5 Sekunden Abstand. Mit langen, kräftigen Schlägen haben sie sich, nach einem starken Sart der Gegner, kontinuierlich in Front geschoben und die Führung bis zum Ziel ausgebaut. Eine Verteidigung ihre Titels und eine Teilnahme am Bundesentscheid, erscheint hier in jedem Fall möglich.

 

Der leichte Dopelvierer der Junioren mit Tim und Florian, war eine kleine Katastrophe. Nicht wegen der Leistung unserer beiden Ruderer, sondern weil mit einem Offenbacher ein vermeintlich stärkerer Ruderer ins Boot geholt wurde, der sich aber zu keiner Zeit in den Bootsrhythmus einfinden konnte und auch noch unterwegs einen Krebs fing, der das Boot völlig aus dem Kampf um die Plätze warf.

Leider versuchten Tim und Florian mit allen Kräften wieder heranzukommen, ließen in diesem aussichtslosen Bemühen aber Energie, die sie sich besser für den Doppelzweier gespart hätten.

Hier kam es dann wie es kommen musste... Nach gutem Start waren die Akkus doch schneller leer als gehofft und man musste bereits nach 500m abreißen lassen. Sie fanden nicht mehr in ihren Rhythmus zurück und trudelten leider abgeschlagen über die Ziellinie. Aber wir wissen das sie es besser können und auch besser drauf haben. So bereiten wir uns jetzt auf den nächsten Start in Heidelberg am 15./16. Mai vor.

 

Unsere "Schweren"  gingen dann im Achter gegen Boote aus Baden und dem aus Hessen an den Start. Von Beginn an war klar, daß Boot "Hessen 2" nicht würde vorne mitfahren können.

Die Boote aus Baden und Hessen 1 zogen gleich mächtig los und lieferten sich über die gesamte Strecke einen Bord-an-Bord-Kampf. Zunächst lag Hessen 1 mit 2 Ruderplätzen vorne - bei Streckenhälfte holte Baden 1 auf und lag gleichauf. Hessen 1 erhöhte die Schlagzahl und schob wieder auf 2 Plätze vor und lag im Ziel schließlich fas eine halbe Länge vor dem Badener Auswahlachter. Das Boot mit unseren Junioren kam mit 6 Sekunden Abstand zum 3. auf den 4. Platz.

Hier gibt es noch viel zu tun  -  Packen wir´s an!!

 

Leider hatte es niemand aus unserem Verein geschafft an die Strecke nach Mannheim zu kommen, was alle Starter bedauert haben. Die nächste Regatta an der wir teilnehmen wird Heidelberg sein.

Vielleicht könnt Ihr ja den Regattabesuch mit einem Besuch der schönen Altstadt oder dem legendären Heidelberger Schloss verbinden. Auf jeden Fall wäre es eine schöne Sache, wenn Mitglieder aus dem eigenen Verein, die Kameraden und Kameradinnen anfeuern und moralischen Beistand leisten. Nicht nur im Fußball gibt es den 12. Mann auf dem Feld in Form der anfeuernden Zuschauer. Bei uns sitzt dann der 2., 5., 9. Mann im Boot....

 

Also - am 15./16. Mai ist es soweit. Dann sehen wir uns in Heidelberg!!!

 

Beste Grüße, Euer Trainer