Der Regattabericht des Trainers

Liebe Ruderkameraden/innen,

ich blieb Euch noch den Bericht und Ergebnisse von Heidelberg schuldig. Hier kommt Beides.

 

Regattabericht Heidelberg

Für diejenigen die Details nicht interessieren das Gesamtergebnis vorweg. 6x1. Platz, 5x2. Platz, 2x3. Platz, 4x4. Platz

 

Samstag

Nicht zu schlagen waren, wie so oft, unseren beiden leichten Jungen 14 Jahre, Sebastian Kirschner und Alexander Türsan, die sowohl jeder seine Abteilung im Einer, als auch gemeinsam im Doppelzweier ihren Gegnern keine Chance ließen. Im Doppelzweier konnte man sogar schon nach 150m den Druck rausnehmen und mit technisch sauberer Wasserarbeit die verbleibende Strecke abfahren. Die Zeit war am Ende sogar immer noch rund 10 Sekunden schneller als der Beste des zweiten Laufs. Aber die Freude über einen derart geschenkten Sieg, blieb bei den Beiden, ganz Sportsmann, aus.

 

Dominik Türsan startete danach im Jungen Einer 14 Jahre und hatte etwas Pech, da er durch Abmeldung eines der 22 Gegner vom zweiten in den ersten Lauf rutschte und dadurch von der guten Startbahn 1 im zweiten Lauf, nun auf der schlechten Bahn 4 starten musste. Schlecht deswegen, weil sich bei Streckenhälfte die Bahn sehr nahe der kleinen Insel im Neckar befindet und dort "totes Wasser", also keine Strömung mehr befindet. Ausserdem ist kurz nach dem Start eine Wand am Ufer, die Wellen direkt reflektiert und in die Strecke zurückwirft, was die Boote wiederum sehr wackelig macht. Nach 150m lag Dominik anderthalb Längen hinter dem Speyrer Gegner. Bei 250m wachte er dann auf und erhöhte die Schlagzahl, was ihn dichter an den Speyrer brachte. Im Ziel waren es dann noch 2 Sekunden die Dominik vom Sieg trennten.

 

Im Junioren Doppelzweier B (15/16 Jahre) holten sich Jannik Riedel und Felix Zanger ihren ersten Sieg dieser Saison. Nach etwas problematischem Start zogen die beiden mit hoher Schlagzahl an ihre Gegner heran und an ihnen vorbei. Bei Streckenhälfte lagen sie gut anderthalb Bootslängen in Führung und bauten diese bis ins Ziel noch weiter aus. Die beiden zeigten einen guten Rhythmus und kraftvolle Wasserarbeit über die 1500m lange Strecke, weshalb der Sieg völlig verdient nach Darmstadt ging.

 

Ron Müller startete in seinem ersten Rennen, nach langer Zeit gesundheitlicher Probleme. Gegen die starke Konkurrenz hatte er noch nicht die richtigen Mittel parat und kam auf einen 4. Platz. Aber er war nicht abgeschlagen hinter dem Feld, sondern ruderte in Schlagweite auf seine Platzierung.

 

Sebastian Kirschner und Alexander Türsan ließen ihren Gegnern auch im Leichtgewichts-Einer keine Chance und so gingen beide Abteilungssiege nach Darmstadt. Sebastian machte sein Rennen gleich zu Anfang klar, als er vom Start weg in Führung rudernd, sich von seinen Gegnern absetzen konnte. Alexander hatte es etwas schwerer mit einem seiner Gegner, der ihm am Start erst etwas davon fuhr. Alexander biss sich aber an ihn heran und kämpfte sich bis zur 500m Marke an ihm vorbei.

 

Katerina Chrysalidis ruderte einen sehr schönen Rhythmus und Technik. Aber es fehlt ihr nach längerer Krankheitsphase im letzten Jahr, die sich bis in den Winter erstreckte, noch die nötige Kraft, um bei den leichten A-Juniorinnen vorne mit zu fahren. So kam sie gegen ihre Gegnerin aus Erlangen auf einen guten zweiten Platz.

 

Robin Mäder startete gewohnt verhalten und schaffte es, trotz solider Ruderarbeit, den Anschluss an die Spitze herzustellen. Nach anfänglicher Position zwischen 2. und 3. Platz, musste er konditionell bedingt abreissen lassen und kam im Ziel in 4. Position liegend ein.

 

Unsere leichten B-Junioren Tim Schiemann und Florian Kleinig, lieferten ein sehr beherztes Rennen gegen starke Konkurrenz ab. Sie kämpften verbissen über die gesamte Distanz von 1500m und belegten schließlich, gegen die starke Konkurrenz, einen sehr guten dritten Platz.

 

Sonntag

Die Besonderheit bei der Heidelberger Regatta ist, dass die Rennen am Sonntag nach den Ergebnissen des Vortages gesetzt werden. Das heisst, es fahren alle Erstplatzierten gegeneinander, alle Zweitplatzierten usw.

 

Den Anfang machten wieder unsere starken, leichten Jungs Sebastian und Alexander. Obwohl diesmal etwas stärkere Gegner am Start waren, bot sich das gleiche Bild wie am Vortag. Nach schnellem Start zogen Unsere gleich in Führung und Schlag für Schlag von den Gegnern weg. Bereits nach 250m lag unser Boot 3 Längen in Führung. Dieses Boot ist wirklich schwer zu schlagen und wird sicher beim Bundesentscheid eine vordere Platzierung erreichen können.

 

Dominik startete aufgrund seines zweiten Platzes vom Vortag und obwohl er die drittschnellste Zeit gerudert hatte, im Lauf der Zweitplatzierten. Er bekam aber vom Trainer die Anweisung "auf Zeit" zu fahren. Das heisst, egal wie groß der Abstand zu den Gegnern wird, weiter "voll drauf zu halten", um einen Vergleich zu den "Ersten" ind ersten Abteilung zu haben. Das Ergebnis war dann auch recht eindrucksvoll. Mit weitem Abstand zum Zweiten in seinem Lauf, belegte er in der schnellsten Zeit aller gestarteten Jungen den ersten Platz. Wir werden ihn beim Landesentscheid sicher auch ganz vorne sehen und auf eine gute Platzierung beim Bundesentscheid hoffen.

 

Jannik und Felix belegten in ihrem Rennen gegen die Besten des Vortages, einen sehr guten und über weite Strecken hart erkämpften 2. Platz. Es zeigten sich aber auch noch technische Mängel, die letztlich "nur" zum 2. Platz führten. Hier kann mit etwas Arbeit noch Einiges herausgeholt werden.

 

Sebastian und Alexander hatten zwar andere Gegner als am Vortag, aber bereits 150m nach dem Start konnten sie den Druck rausnehmen und locker durchfahren. So herausragend ist ihre Fähigkeit im Leichtgewichts-Doppelzweier der 14-Jährigen. Die Raddadelchen wurden mehr abgeholt als erkämpft.

 

Tim und Florian mussten auch in ihrem Rennen gegen die Besten des Vortages antreten und fuhren hier auf einen 4. Platz. Der Abstand zum Feld war aber nicht sehr groß, weshalb die Platzierung auch völlig in Ordnung geht.

 

Robin Mäder ging sein Einerrennen diesmal weitaus beherzter ans Werk. Er lieferte sich über die ganze Strecke einen harten Bord-an-Bord Kampf mit dem Gegner aus Radolfzell. Robin attackierte ihn noch mit einem ordentlichen Endspurt, konnte sich aber nicht an ihm vorbei schieben. Im Ziel war es nur eine Dreiviertel-Bootslänge, die Robin hinter seinem Gegner lag.

 

Alles in Allem waren es durchweg hervorragende bis gute Ergebnisse auf einer Regatta, die als eine der schwierigsten in Deutschland gilt.

 

Demir Türsan